Experiments

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Almost 60 years ago, post-war Europe started an experiment to see whether peaceful existence would be possible in the long term. I personally consider the result of this experiment, today’s European Union1, a tremendous success. Visa- and even passport free travel within most of the member states, cheaper vacations and reduced cost of doing business because there’s no need to pay FX fees, reduced and soon completely abolished roaming fees, passenger rights. Also, peace – for the longest consecutive period in centuries.

Today, the people of the UK decided to start another experiment to see whether they’ll be better off on their own, without the perceived dictatorship of Brussel’s bureaucrats2.

An important difference between those experiments is that the former is based on cooperation and consensus, while the latter is focused on exclusion and new borders – not only between countries. Consensus doesn’t mean everybody will be happy all the time – but it means that we’ll make an effort to consider different opinions and requirements. The campaign that led up to today’s referendum left Britain utterly divided – unfortunately it’s much easier to divide people than it is to unite them. Especially, if you do not feel bound by the truth3 and prefer to use racist and xenophobic stereotypes instead. Now Scotland will want a new referendum on its own independence and who knows what’ll happen to Northern Ireland. Worst of all, there’s a huge generational divide between old people who mainly voted to leave but won’t face the consequences for as long as the younger generation, the majority of which voted to remain.

So what about the EU? It’s still an experiment without any recent precedence, so – naturally – not everything is going perfect. I am still hoping that it will remain strong and united. Until yesterday, we tried to make concessions to the UK in order to keep them in. Starting today we’ll have to negotiate strongly for the remaining 27 members. Making the exit too easy, will result in further exits and eventually the decay of the EU. The UK had its say4, now it’s time for the remainder of the EU to have its own. The fact that Cameron wants to delay the formal notice until October shows that the UK is still trying to play games. Out is out, now face the music.

  1. officially, the UK is and will remain a member for quite some time. Article 50 of the Treaty of Lisbon has not been invoked yet
  2. Even without EU regulations, there will be national regulations, it’s just that the Brits too often didn’t get their way in a pluralistic discussion of 28 stakeholders
  3. Two of the main leave arguments were that a) Europe is too expensive (just have a look at today’s development at the markets and see where your money went) and b) there’s excessive immigration (a field in which the UK always made their own rules)
  4. Though it seems some didn’t have a clue what they were voting on

Es sieht so aus, als müsste ich bis zur Rente arbeiten

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Die Süddeutsche hat für ihre Serie über die Zukunft der Arbeit eine (oder zwei) Studien ausgewertet, die sich mit der Ersetzbarkeit des Menschen der menschlichen Arbeitsleistung durch Maschinen befassen. Das Ergebnis ist dieses Online-Werkzeug. Nachdem man seinen Beruf ausgewählt hat, verkündet der Computer seine Lust Fähigkeit, einem den eigenen Job streitig zu machen. Für mich sieht es so aus, als würde ich zumindest in den nächsten 20 Jahren nicht ersetzt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das gut finde – aber die Meinungsfindung zu diesem Thema hat ja nun offenbar noch Zeit.

Wirtschaftsingenieure werden nicht ersetzt

Finanzanalysten vielleicht doch

Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist, dass Arbeit die von Maschinen erledigt werden kann, auch von Maschinen erledigt werden sollte. Damit haben Menschen mehr Zeit, das zu tun was ihnen Spaß macht. Es wird Zeit, die regelmäßige Arbeit von der Finanzierung des eigenen Unterhalts zu trennen. Wenn Steuern und Sozialbeiträge auf alle Arten von Einkommen erhoben werden, ist da womöglich sogar finanzierbar.


Syria

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So after thinking for weeks and months about the mess that is going on in Syria, the internet finally provided some insight last night. The essay 9 questions about Syria you were too embarrassed to ask from the Washington Post contains the best point in favor of bombing a few of Assad’s military facilities I’ve heard so far. While I’m still not convinced that an official international intervention is a good idea, I can now at least see the reasoning behind it. At the same time, the text answers a question that I’ve come across more than once in the last days: What makes the alleged use of chemical weapons the straw that broke the camel’s back?

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Über den Bundestag als Spiegelbild der Gesellschaft

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Herr Schäuble, aktueller Bundesminister der Finanzen und 70 Jahre alt, findet, dass es mehr alte Bundestagsabgeordnete geben solle. Schließlich müsse der Bundestag ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Während ich grundsätzlich auch der Meinung bin, die Struktur der Volksvertretung sollte in etwa der gesellschaftlichen Struktur entsprechen, sehe ich Missverhältnisse an ganz anderen Stellen.

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Nochmal die Post, diesmal eine positive Erwähnung

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Weil ich hier nicht immer nur meckern will, gibt es jetzt auch ein Lob für die Deutsche Post DHL. Der Konzern hatte sich geweigert, ein NPD-Blatt als Postwurfsendung zu verteilen, woraufhin die NPD-Fraktion des sächsischen Landtags geklagt hat. Der BGH hat der Klage stattgegeben, das Blatt als Zeitung eingestuft und damit die Post verpflichtet, den Auftrag anzunehmen.

Ich finde sowohl die Haltung der Post, es auf eine Klage ankommen zu lassen, als auch das Urteil richtig. Ersteres, weil man Ewiggestrigen und geistigen Brandstiftern ruhig zeigen darf, dass sie nicht erwünscht sind. Letzteres, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Infrastruktur aller Art neutral und indifferent gegenüber Inhalten sein muss. Auch, wenn es sich um unliebsame Inhalte handelt.


Norbert Geis, das Ehegattensplitting und was der Deutschlandfunk für meine gute Laune tut

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Der Tag beginnt richtig gut, wenn in den „Informationen am Morgen“ jemand im Interview ist, der von dem was er sagt, einfach keine Ahnung hat – oder zumindest schlecht vorbereitet ist. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob ich die Meinung des Befragten teile oder nicht, denn wie überall gilt – auch und besonders im Radio: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Gusche halten. Ich habe einfach Freude daran, wenn schlechte Argumentationen zerlegt werden. Am Mittwoch war es mal wieder soweit und die Kombination aus Thema und Gesprächspartner war vielversprechend: CSUler Norbert Geis vs. steuerliche Gleichberechtigung für homosexuelle Lebenspartnerschaften. Ihr solltet euch das wirklich durchlesen oder – noch besser – anhören (MP3).

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Gesehen und für sehr gut befunden – Kriegerin

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Gestern war es Zeit dem Kino in Saalfeld einen ersten Besuch abzustatten. Mittwochs kommt hier immer „Der besondere Film“, wie es inzwischen ja in manchen Kinos üblich ist. Diese Woche wurde „Kriegerin“ (IMDB, Wikipedia) gezeigt. Im Film geht es um Marisa, eine 20jährige, die tief im Nazi-Milieu verankert ist, sich aber im Laufe der Handlung immer weiter distanziert und schließlich mit der Gruppe bricht. Parallel dazu steigt die 15jährige Svenja in die Gruppe ein und betrachtet Marisa als ihr Vorbild.

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ACTA – Zwei Ebenen der Kritik

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Am 11. Februar wird es in ganz Europa Proteste gegen das Anti-Counterfeiting Trade Agreement – kurz ACTA – geben. Ein Blick auf die Karte bzw. Avaaz-Petition macht deutlich, wie breit der Widerstand in der Bevölkerung ist. Nach Protesten aus der Bevölkerung haben erst Polen und später auch Tschechien und Lettland die Ratifizierung verschoben und wollen zunächst den Dialog suchen. Heute wurden ebenfalls bekannt, dass Deutschland das Abkommen zunächst nicht unterzeichnen will. Doch warum stößt dieses internationale Abkommen auf so viel Gegenwehr?

Kritik an ACTA

Das Abkommen kann auf zwei Ebenen kritisiert werden: Zum einen geht es um den Inhalt des Textes, dessen erklärtes Ziel es ist, geistiges Eigentum zu schützen und die resultierenden Rechte besser durchzusetzen. Die vereinbarten Maßnahmen betrachten das Problem jedoch einseitig und (un)erwünschte Nebeneffekte finden keine Berücksichtigung. Zudem lassen die Formulierungen und Definitionen die nötige Rechtssicherheit vermissen. Die zweite Ebene betrifft die Art und Weise, wie das Abkommen zustande gekommen ist. Beide Probleme sollen im Folgenden erläutert werden.

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