Ein Ausflug in den Oman

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Vor einigen Tagen haben Andrea und Rebecca ihre große Weltreise in Muscat (Oman) gestartet und mir dabei einen Besuch in Dubai abgestattet. Da ich selbst noch nicht in Muscat war, habe ich die Gelegenheit genutzt und mich ins Auto gesetzt um etwa 5 Stunden durch die Wüste zu fahren. Als verwöhnter Europäer stand ich dann ziemlich zügig vor dem Problem, eine Landgrenze übertreten zu müssen, die noch eine tatsächliche Grenze darstellt. Inzwischen habe ich – dank eines vorherigen Ausflugs nach Musandam – allerdings Erfahrung mit der Thematik, sodass ich den Grenzübertritt souverän gemeistert irgendwie überstanden habe. Lediglich die etwa 10 km lange Strecke im Niemandsland zwischen Ausreise aus den VAE und Einreise in den Oman hat mich noch irritiert.

Pünktlich mit dem Grenzübertritt setzte die Morgendämmerung ein, sodass ich die ganze Schönheit einer etwa 250 km langen Allee bewundern konnte. Warum genau man so viele Bäume und Hecken mitten in die Wüste gepflanzt hat, erschließt sich mir noch nicht völlig – im Vergleich zu manch anderem Vorhaben hier unten scheint mir dieses Projekt allerdings geradezu moderat und sinnvoll.

Muscat selbst ist weit weniger protzig als Dubai, aber das war nun wirklich zu erwarten – bei lediglich 700’000 Einwohnern benötigt man auch nicht so viele Hochhäuser. Ansonsten sind natürlich schon Ähnlichkeiten zu erkennen. Die Fahrweise ist vergleichbar, auch wenn die Straßen weniger Spuren haben. Die Souks sind saisonbedingt relativ leer und die Verkäufer entsprechend aufdringlich. Das Wetter ist nicht weniger schwer zu ertragen und noch bevor man anfängt zu schwitzen, steht bereits das Kondenswasser auf der gekühlten Haut. Auch hier gibt es Hühnchen Mandi / Masbi obwohl es hier anders heißt – allerdings habe ich den lokalen Namen vergessen. Im Gegensatz zu Dubai hat Muscat jedoch ein Opernhaus. Außerdem habe ich hier zum ersten mal ein Getränk getrunken, dass direkt in einer Honigmelone serviert wird. Es war zwar ziemlich süß aber doch auch schmackhaft. Unglücklicherweise ist mir auch dessen Name entfallen.

Nach 5 Monaten auf der arabischen Halbinsel habe ich es dann auch endlich mal in eine Moschee geschafft. Vom zuerst gezeigten Betraum war ich nicht übermäßig beeindruckt, denn er wirkte eher klein – insbesondere da es sich hier um die Große Sultan-Qabus-Moschee handelte. Unsere Couchsurfing Gastgeber haben uns kurze Zeit später erklärt, dass dies nur der Betraum für die Frauen ist und der müsse nicht so schön sein, denn die Frauen beten ohnehin lieber zu Hause. Soso. Der Betraum der Männer entsprach dann eher meinen Vorstellungen und passt mit dem größten, aus einem Stück gewebten Moschee-Teppich auch eher in die Gegend hier unten.

Am zweiten Tag der Reise ging es außerdem nach Nizwa, die ehemalige Hauptstadt des Oman. Neben noch mehr Steinwüste bekamen wir auch eine Festung zu sehen, in der man früher kochenden Dattelsirup zur Verteidigung eingesetzt hat. Auch ohne diese spezielle Form der Abwehr mussten wir uns der Hitze geschlagen geben und bald zurückziehen – erst zum Mittagessen und dann nach Muscat. Dort wurden die beiden Damen mittels eines Henna-Tattoos als „bald verheiratet“ gekennzeichnet – vermutlich um die vielen, überaus heiratswilligen Afrikaner abzuwehren, denen sie im weiteren Verlauf ihrer Reise begegnen werden. Schließlich gab es noch ein kleines Abendbrot, bevor wir uns wieder auf in die Wüste, diesmal in Richtung Dubai, machten.

Den Spaß, den wir beim Grenzübertritt auf der Rückreise hatten und viele andere Dinge, hat Andrea schon drüben bei den verrückten Hühnern beschrieben. Genau wie unseren Ausflug nach Musandam. Außerdem sind hier weitere Fotos zu finden.


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