Dinge, die ich nicht verstehe: Warum es keine einzelnen Briefumschläge bei der Post gibt

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Heute musste ich postalisch etwas versenden – nein, keine Angst, kein Papier – sondern eine Ware. Das kommt hin und wieder vor, und jedes Mal stehe ich vor dem gleichen Problem: Ich benötige einen Umschlag und eine Briefmarke. Beides habe ich nicht vorrätig, weil ich ungefähr einmal pro Wohnsitz irgendetwas verschicke, unnötige Lagerhaltung unnötig ist und die Post ständig das Porto erhöht. Weil ich außerdem oft noch nicht einmal weiß, wie viel Porto jetzt auf meine spezielle Sendung gehört, gehe ich meist in eine Filiale der Post und lass das vom Personal entscheiden. Damit wäre das Problem „Briefmarke“ gelöst.

Die Sache mit dem Umschlag ist allerdings wesentlich komplizierter, denn in (gefühlt) keiner Postfiliale bekommt man einzelne Umschläge. Selbst Luftpolstertaschen werden nur in 3er Packs abgeben. Da ich aber nur eine benötige, bleiben zwei übrig. Die kann ich entweder wegwerfen – was ich bei Neuware aber für äußerst verwerflich halte – oder bis zum nächsten Umzug aufheben – und spätestens dann werfe ich sie weg oder lass sie Heeme liegen.

Erklärt wurde mir das ganze heute von der ansonsten netten Frau hinterm Schalter mit „Wir sind ja kein Schreibwarenladen.“ Diese Aussage ist so natürlich völlig korrekt, denn sie sind ja eine Filiale der Deutschen Post, in die Leute kommen um Briefe und andere Dinge zu verschicken. Dazu benötigt man Briefumschläge und Briefmarken – beides anzubieten wäre natürlich total dumm. Meine Zahlungsbereitschaft für einen einzelnen Briefumschlag ist in der Nähe von Postfilialen lächerlich hoch, denn ein einzelner Umschlag würde mir den nervigen Weg zum bereits erwähnten Schreibwarenladen ersparen.

Mir ist natürlich völlig klar, dass das eine politische Entscheidung ist, die darauf fußt, dass viele Leute genervt einfach die kleinste verfügbare Menge kaufen – dann haben sie ja immerhin was sie brauchen: einen Umschlag. Jedenfalls hoffe ich das, denn die Briefumschläge sind so unglaublich teuer, dass jeder, der vor hat sie auf Lager zu legen, woanders einkaufen sollte. Trotzdem halte ich dieses Vorgehen der Post für falsch, weil die meisten Kunden damit vermutlich nicht glücklich sind. Aus Sicht eines Monopolisten, der so etwas wichtiges wie Infrastruktur bereitstellt,  ist das natürlich egal. Doch die Zeiten des Briefmonopols sind vorbei und vielleicht sollten sich die entsprechenden Entscheider mal mit der konzerneigenen Service-Initiative „First Choice“ vertraut machen:

First Choice ist die globale Serviceverbesserungsinitiative, mit deren Hilfe Deutsche Post DHL die Art und Weise, wie wir unser Geschäft betreiben, grundlegend verändern will. Das Ziel von First Choice ist es, unseren Kunden eine nachhaltig herausragende Service-Erfahrung zu bieten und dadurch ihre erste Wahl zu werden und zu bleiben.


4 thoughts on “Dinge, die ich nicht verstehe: Warum es keine einzelnen Briefumschläge bei der Post gibt

  1. Pingback: marrai » Nochmal die Post, diesmal eine positive Erwähnung

  2. In Hamburg gibt es das aber doch ;-) du musst dich einfach mal in größere Städte begeben :-P

    viele Grüße

  3. Kenne das Problem nur zu gut! Hatte auch schon einen riesen Streit deswegen weil ich das als miese Kleingeldmasche bezeichnet habe. Die setzen einfach darauf, das der Kunde wenn er zu Post kommt und da den Umschlag kaufen will nicht nochmal wo anders hinfährt um einen einzelnen zu kaufen. Oft muss es auch schnell gehen. Also bietet man dem Kunden ausschließlich 3 Umschläge zum überhöten Preis. Ungekehrt würde ich das im schreibwarenladen verstehen aber bei der Post finde ich das ne Frechheit. Und Braunschweig ist zwar nicht Hamburg aber auch keine Kleinstadt mehr.

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