Gestern war es Zeit dem Kino in Saalfeld einen ersten Besuch abzustatten. Mittwochs kommt hier immer „Der besondere Film“, wie es inzwischen ja in manchen Kinos üblich ist. Diese Woche wurde „Kriegerin“ (IMDB, Wikipedia) gezeigt. Im Film geht es um Marisa, eine 20jährige, die tief im Nazi-Milieu verankert ist, sich aber im Laufe der Handlung immer weiter distanziert und schließlich mit der Gruppe bricht. Parallel dazu steigt die 15jährige Svenja in die Gruppe ein und betrachtet Marisa als ihr Vorbild.
Den Rest der Handlung und verschiedene Bewertungen könnt ihr ja an anderen Stellen nachlesen, das muss ich hier ja nicht nochmal niederschreiben. Deswegen werd ich hier nur zwei Sachen erwähnen, die mir aufgefallen sind. Erstens stehen in der Filmlandschaft überall Windkraftanlagen rum. Das ist einerseits ein Hinweis darauf, dass der Film in Ostdeutschland spielt. Eigentlich finde ich es aber einfach nur interessant, dass sich solche Veränderungen schon in den ersten kulturellen Werken niederschlagen.
Die zweite Sache ist die musikalische Untermalung des Films. An verschiedenen Stellen werden rechte Lieder gesungen oder gehört. Ein politischer Film gegen rechts kann natürlich nicht einschlägige, rechte Bands nutzen. Einerseits würden die entsprechenden Musiker ihre Werke für einen solchen Film vermutlich nicht zur Verfügung stellen. Aus Sicht der Produzenten wären auch die finanzielle Unterstützung und die Werbung für die entsprechenden Bands nicht tragbar. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Titel sicher auf dem Index stehen. Wie sich herausstellt wurde die Musik extra komponiert und eingespielt und alle Beteiligten distanzieren sich im Abspann von rechtem Gedankengut und drohen gleich mal mit Anzeige, für den Fall, dass die Musik missbraucht wird.