Gelesen und für gut befunden – Wir sind jung und brauchen die Welt

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Ich kann gar nicht mehr sagen, wie ich auf Daniel Boeses Buch „Wir sind jung und brauchen die Welt“ (Verlagsseite, bei Amazon) gestoßen bin – wenn ich meiner Browserhistorie glauben darf, wird es wohl dieser (jetzt nicht mehr verfügbare) Artikel gewesen sein. Wie dem auch sei, die Leseprobe muss ausreichend vielversprechend gewesen sein, um knapp 12€ für das ganze Buch zu bezahlen und es dann auch zu lesen. Im Text werden verschiedene jugendliche Aktivisten und ihre Aktionen zum Schutz des Klimas  vorgestellt – ein Themenfeld, also, das ich durchaus spannend finde.

Leider ist der Text eher unübersichtlich geraten und ich glaube ich sogar, dass die Form „Buch“ für dieses spezielle Thema schlicht ungeeignet ist. Vielleicht bin ich für populärwissenschaftliche Literatur aber auch einfach verbrannt, weil ich (dank Diplomarbeitsphase) genaue Quellenangaben erwarte. Insbesondere, da viele der angegebenen Quellen im Internet zu finden sind und einfach verlinkt werden könnten.

Vielleicht liegt es aber auch an der schieren Masse von Projekten, die der Autor auf seiner Reise durch die Welt kennengelernt hat und im Buch vorstellt. So werden beispielsweise Projekte zur Verbreitung von klimaschonenden Öfen und Afrika, die Klimabewegung in Indien oder der deutsche Atomausstieg näher betrachtet. Daraus ergibt sich eine chronologische Reihenfolge, die durch die Zweiteilung des Buches in „Vor Kopenhagen“ und „Nach Kopenhagen“ – gemeint ist die Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahr 2009 – verstärkt wird. Allerdings ist es dem Autor (verständlicherweise) nicht immer gelungen, sowohl die chronische als auch die inhaltliche Gliederung aufrechtzuerhalten. Dafür finden sich zur Auflockerung zwischendrin immer wieder kurze Abschnitte, die mit „Aktivisten im Porträt“ überschrieben sind und einzelne Personen genauer vorstellen.

Trotz dieser klaren Kapitelbildung, habe ich öfter den Überblick verloren, was den Lesespaß etwas getrübt hat. Positiv fand ich hingegen, dass es sich hier nicht um ein klassisches Buch über den Klimawandel handelt, sondern dass es zeigt, was möglich ist und heute schon unternommen wird – auch ohne große finanzielle oder politische Unterstützung. Bonuspunkte gibt es für die Feststellung, dass es nicht ganz widerspruchsfrei – wenn auch unvermeidlich – ist, für den Aufbau einer globalen Jugendbewegung zum Thema Klimaschutz, regelmäßig um den halben Planeten zu reisen. Außerdem finde ich auch die Übersicht von Initiativen und Webseiten am Ende des Buches sehr praktisch.

Insgesamt handelt es sich um ein ganz interessantes Buch, das spannende Einblicke in die Vorgänge abseits der internationalen, politischen Entwicklungen rund um den Klimaschutz gibt.


One thought on “Gelesen und für gut befunden – Wir sind jung und brauchen die Welt

  1. Pingback: marrai » Gelesen und für gut befunden – Der Junge, der Träume schenkte

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